Kommet ihr Hirten! Der Weihnachtskrippen-Check.

Eine Freundin von mir feiert dieses Jahr erstmalig mit Ihrem Mann und den Kindern ihr eigenes Weihnachten. Ganz ehrlich: das ist wahnsinnig spannend, denn sich als Paar auf gemeinsame zukünftige Weihnachtstraditionen und Riten zu einigen ist etwas ganz besonderes und prägt das Familienleben in besonderer Form.

Ich erinnere noch genau, wie mein Mann und ich uns vor Jahren stundenlang von unseren jeweiligen Familienweihnachten erzählt haben und uns überlegten, was wir uns für unser eigenes Kleinfamilien-Weihnachtsfest wünschten. Natürlich hat sich das im Laufe der Jahre noch ein bißchen angepasst, aber die große Basis war eben dieses 1. Weihnachtsfest mit eigenem Kind, eigenem Baum, eigener Deko, eigenen Plätzchen… Es war toll!

Am Wochenende habe ich mit meiner Freundin einen Einkaufsbummel in Sachen Krippe, Kugeln & Co. gemacht.

Ihr fiel schier die Kinnlade runter, als sie die Preise von Krippenfiguren sah. Ja! Da kann man ein echtes Vermögen lassen. Aber echte Krippenfiguren aus Holz sind auch wirkliche Schätze, die einen ein Leben lang begleiten.

Und es ist gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, denn das Angebot ist riesig. Mein Tipp: Warte lieber, bis Ihr etwas gefunden habt, mit dem Ihr beide zufrieden seid. So lang die Kinder winzig sind merken sie es eh noch nicht, wenn es nicht jedes Jahr die selbe Krippe ist. (Wir haben die ersten zwei Jahre mit Gummitieren von Schleich den Stall bestückt. Die passten in der Größe hervorragend zu einer Maria-Josef-Jesulein Figurengruppe aus Olivenholz, die ich von meiner Großtante aus Betlehem mitgebracht bekommen hatte).

Aber spätestens wenn die Kinder 3 oder 4 sind, sollte die Familienkrippe gefunden sein, denn die Kinder lieben es, jedes Jahr die vertrauten Figuren neu für sich zu entdecken und sich mit Ihnen in die Weihnachtsgeschichte hineinzuträumen.

Ich bin mit einer barocken Holzkrippenfiguren-Familie aufgewachsen, die in vielen Jahren immer mal gewachsen ist. Mal kam ein Hirte dazu, dann war der Mohren-König versehentlich in Brand geraten und musste ausgetauscht werden… Immer was los.

In meinem Heimatort Ulm gibt es dafür ein richtiges Krippenfachgeschäft: bei Frau Palmer im Krippenhandel Krug ist es irgendwie das ganze Jahr Weihnachten. Sie hat eine riesige Auswahl wunderschöner, traditioneller und klassischer Holzkrippenfiguren und liefert schon seit Jahrzehnten in die ganze Welt. Von Barock über Ostheimer bis hin zu Engeln und Heiligenfiguren – alles aus Holz, alles extrem hochwertig und aus traditionellen Manufakturen.

Man kann sich bei Krug eine Kundenkartei anlegen lassen und die wissen dann immer ganz genau, welche Figuren man schon hat und welche nicht. Das funktioniert zwar nicht online und einen Onlineshop gibt es leider auch nicht. Aber man kann per Email oder Telefon bei Frau Palmer bestellen und mit ihrem altbewährten Karteisystem, der persönlichen Beratung und einem grandiosen Gedächtnis ist sie ehrlich gesagt viel besser als es jeder Online-Shop sein könnte. Auch aus der Ferne.

Eine feine kleine Online-Quelle für die wunderschöne hölzerne Tradtions-Krippe von Lotte-Sievers-Hahn ist der Feingefühl-Shop von Johanna Fischer-Zernin. Neben einer wundervollen Mischung aus lauter Schnickschnack und Wohnaccessoires gibt es dort seit diesem Jahr jetzt auch eine Auswahl der ausdrucksstark bemalten Lindenholzfiguren.

Und jetzt hören bitte alle Manufaktur- und Echtholz-Fans auf zu lesen…

Eine echt günstige Alternative für diejenigen, die gerne eine klassische, große Krippe haben möchten, deren Weihnachtsdeko-Budgets aber keine 30 bis weit über 100 EUR pro Figur vorsehen, sind.

Polyresin – auch Polystone oder Polystein gennant – ist ein Kunststein, der aus Kunstharz und Steinmehl besteht und sich besonders gut für die Herstellung von Figuren eignet. Konkret für die Krippenfigurenproduktion bedeutet das, dass von einer filigran geformten Musterfigur eine Abgussform erstellt wird und in diese wird dann per Spritzguss-Verfahren die Masse aus Steinmehl und Kunstharz gefüllt. Das Polyresin härtet ziemlich fix aus und muss dann nur noch bemalt werden. Klar, dass das wesentlich günstiger ist, als die aufwändigen detaillierten Schnitzarbeiten.

Vor einigen Jahren bin ich auf eine große 23-teilige barocke Matthäuskrippe aus Polyresin gestoßen. Eigentlich sollte sie nur eine Übergangslösung sein, aber sie hat sich so gut bewährt, dass es vermutlich bei ihr bleiben wird. Die Figuren sind sehr detailiert und naturnah gearbeitet. Die Farben der Krippenfiguren bleichen (im Gegensatz zu den nahezu identischen und leider ziemlich teuren Holzfiguren meiner Eltern) nicht aus und mit den vielen unterschiedlichen Hirten, Schafen, Ziegen, Königen, Kamelen und Elefanten kann man eine wunderbare fantasieanregende Krippenlandschaft gestalten.

Tropft einer Figur Wachs auf den Kopf wird sie einfach unter heißem Wasser abgewaschen und der Esel, dem unser Dackel ein Bein abgekaut hat, ließe sich theoretisch für sehr wenig Geld auch wieder beschaffen. Die Kinder lieben aber unseren dreibeinigen Esel so wie er ist. “Der bekommt bei uns sein Gnadenbrot, Mami! Das hätte Maria auch so gemacht.”

Bei uns steht also Polyresin unterm Baum und die heilige Familie aus Bethlehemer Olivenholz steht samt den dazugehörigen Schleichtieren auf dem Klavier.

Und da man nicht genug Krippen haben kann, stehen die Ostheimer-Krippenfiguren, die eins unserer Kinder von seinem Patenonkel seit seiner Geburt jedes Jahr geschenkt bekommt auf dessen ausdrücklichen Wunsch ab dem ersten Advent auf einem frei zugänglichen Tischchen und dürfen von den Kindern bespielt werden.

Bald ist es wieder soweit…. Wir freuen uns irgendwie schon darauf!
Herzlichst,
Ihre
Sylvia v. Braunschweig


Bildquellen:
Krug – Feines aus Holz, Ulm
Feingefühl-Shop
Krippenbau Lewen
Schleich

Eine Antwort

  1. Wir haben eine Ostheimer- Krippe und meine inzwischen gar nicht mehr so kleinen Kinder freuen sich jedes Jahr aufs neue, wenn die Krippe ausgepackt wird. Mir war es auch wichtig, dass die Kinder die Krippe bespielen dürfen und sie nicht nur unter dem Tannenbaum steht. Und auch bei uns wurde mehrere Jahre gesammelt. Gerade wenn die Kinder ganz klein sind, brauchen sie zu Weihnachten ja eher weniger. Da freu sich die Verwandtschaft über so ein sinnvolles Geschenk.

    Tolle Sammlung!
    Viele Grüße
    Kathrin

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